Monarchie

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Die Monarchie Großbritanniens besteht nominell erst seit 1707 (der Verschmelzung von England und Schottland zu Großbritannien), kann ihre Wurzeln aber sowohl in der englischen wie auch der schottischen Monarchie bis ins frühe Mittelalter zurückverfolgen.

Im 18. Jahrhundert waren die meisten Staaten Europas monarchisch regiert (mit der Ausnahme der Schweiz, der freien Reichstädte im Heiligen Römischen Reich und der Niederlanden). Die europäischen Monarchien waren zumeist mehr oder minder absolut, selbst wenn die Regierung dieser Länder der aufgeklärten Philosophie folgte. Die Monarchie Großbritanniens stellte da eine Ausnahme dar.

Seit dem Mittelalter hat sich eine Form der parlamentarisch-konstitutionellen Monarchie in Großbritannien entwickelt. Dies bedeutet, dass der König sich die Machten der staatlichen Verwaltung und Führung mit dem Parlament teilte (in späteren Zeiten würde der König komplett machtlos werden).

Wichtige Daten bei dieser Entwicklung waren:

  • 1215: König John unterzeichnete die Magna Carta, welche verbrieft, dass der König den Gesetzen des Landes unterliegt (und dass das Wort des Königs nicht Gesetz ist).
  • 1297: König Edward I erneuerte die Magna Carta und stellte damit klar, dass alle Könige ihr – auch in Zukunft – unterworfen waren.
  • 1640-1666: König Charles I wurde aus dem Amt geworfen und schlussendlich geköpft; eine kurzzeitige Republik wurde unter der Führung von Oliver Cromwell gegründet, und es wurde somit etabliert, dass Könige mit Konsequenzen zu rechnen hatten, wenn sie englische Gesetze brachen.
  • 1688: König James II wurde in der „Glorious Revolution“ durch König William III ersetzt. William verpflichtete sich zur Aufrechterhaltung der Rechte des Parlaments, und die Bill of Rights wurde unterzeichnet.
  • 1721: Robert Walpole wurde zum ersten Premierminister ernannt, was den König als Regierungsoberhaupt endgültig obsolet machte.

Aufgrund dieser Entwicklungen waren die Machten des Königs arg eingeschränkt. Hinter den Kulissen konnte er zwar noch viel Macht ausüben, und es oblag noch immer ihm, sich seine Regierung auszusuchen – jene musste aber auch das Vertrauen des Parlaments haben.