Anreden

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Der Artikel startet bei den Anreden der Nobility, dann behandelt er die Gentry und schließlich die Bourgeoisie und die Unterschicht.

Allgemein gilt, das Vornamen unter Männern äußerst intim waren – nur unter engen Freunden und Familie wurde er benutzt. Normalerweise benutzte man auch bei befreundeten Leuten eher den Nachnamen (aber ohne Mr), oder, bei der Nobility, den Titelnamen (z.B. den Herzog von Somerset würden seine Freunde „Somerset“ nennen). Unter Frauen wurden Vornamen mehr benutzt.

Nobility

Voll ausgeschrieben lautete der Titel eines Angehörigen des Oberhauses zum Beispiel: „Edward Seymour, 8th Duke of Somerset“. Dies bedeutet, dass er der achte Mann seiner Familie war, der den Titel eines Herzogs von Somerset trug. Die Anrede ist des Herzogs nicht „Lord Edward Seymour“; dies würde u.U. einem Sohn zustehen (siehe unten).

Die Anrede von Herzögen, und ihren Frauen, lautete „Your Grace“ („Euer Gnaden“). Die Anrede aller anderen titulierten Lords (Marquise, Grafen, Vizegrafen und Barone) lautete „My Lord“ („Mein Herr“); die Anrede ihrer Frauen war „My Lady“.

Manchmal hatten Mitglieder der Nobility mehr als nur einen Titel; beispielsweise war der Herzog von Chandos auch Marquis von Carnarvon. Wenn ein Mitglied der Nobility mehrere Titel hatte, so trug der älteste Sohn den zweithöchsten davon als Ehrentitel (ohne dass er wirklich ein Mitglied des Oberhauses war). So ist der älteste Sohn des Herzogs von Chandos als Marquis von Carnarvon bekannt, ohne dass er einen wirklichen Titel inne hat.

Sofern obrige Regel nicht gilt, tragen Söhne von Herzögen und Marquisen den Ehrentitel Lord zusammen mit ihren vollständigen Namen, zum Beispiel „Lord Alexander Seymour“. Von Oberhausmitgliedern unterscheidet sie dabei, dass der Vorname immer Bestandteil dieses Titels ist, und auch, dass sie als „Lord *Vorname*“, zum Beispiel also „Lord Alexander“, angesprochen werden können. Meistens wird aber einfach die Anrede „My Lord“ benutzt.

Söhne von Grafen, Vizegrafen und Barone haben Anspruch darauf, dass in Dokumenten vor ihren Namen „The Honorable“ steht (zum Beispiel „The Honorable John Smith“), aber dies wirkt sich nicht auf das alltägliche Leben aus.

Töchter von Herzogen, Marquisen und Grafen tragen den Titel „Lady“. Von Oberhausmitgliedern bzw deren Frauen unterscheidet sie dabei, dass der Vorname immer Bestandteil dieses Titels ist, und auch, dass sie als „Lady *Vorname*“, zum Beispiel also „Lady Elizabeth“, angesprochen werden können. Meistens wird aber einfach die Anrede „My Lady“ benutzt.

Töchter von Grafen, Vizegrafen und Barone haben Anspruch darauf, dass in Dokumenten vor ihren Namen „The Honorable“ steht (zum Beispiel „The Honorable Elizabeth Smith“), aber dies wirkt sich nicht auf das alltägliche Leben aus.

Gentry

Die oberste Schicht der Gentry bekleideten die Ritter. Diese wurden mit „Sir *Vorname* *Nachname*“ angesprochen, zB. Sir Thomas Coventry. Verkürzt wurde das auf „Sir Thomas“; auch hochstehende Mitglieder der Gesellschaft wurden so angesprochen. Es war niemals „Sir *Nachname*“ – „Sir Coventry“ würde also nur existieren, wenn jemand mit Vorname Coventry heißen und einen Ritterschlag bekommen würde.

Eine Frau des Ritters trug als volle korrekte Form den Titel „Lady *Vorname des Mannes* *Nachname des Mannes*“ – also Lady Thomas Coventry, selbst wenn sie eigentlich Jane hieß. Meistens aber wurde nur „Lady *Nachname*“, in jenem Fall also „Lady Coventry“ gesagt.

Herren aus der Gentry, sowie auch männliche Abkömmlinge von Oberhausmitgliedern, die keine eigenen Titel trugen, wurden mit „Sir“ angesprochen, egal ob sie Ritter waren oder nicht (aber nie Sir in Verbindung mit dem eigenen Namen). Damen aus der Gentry, sowie auch weibliche Abkömmlinge von Oberhausmitgliedern, die keine eigenen Titel trugen, wurden mit „Madam“ angesprochen.

Der Titel eines Mitglieds der Gentry war, wie bei normalen Bürgerlichen, „Mr John Smith“, „Mrs Jane Smith“ und „Ms Elizabeth Smith“, wobei da auch oft der Vorname ausgelassen wurde.

Bourgeoisie und Unterschicht

Unterhalb der Gentry waren Anreden kaum mehr dezidiert höflich und elaboriert. „Mr“ und „Mrs“ wurden bis hinab in die untersten Schichten benutzt, meist wurde dort aber nur mehr der Nachname ohne eine Titulierung benutzt. Ein einfacher Arbeiter, Matrose oder Krämer namens John Smith würde beispielsweise von den meisten einfach als „Smith“ angesprochen werden – nur bei sehr formellen Anlässen (beispielsweise, wenn er gerade verhaftet wird) würde er als „Mr Smith“ angesprochen werden.

Die meisten Leute unterhalb der Gentry besaßen keine eigenen Anredeformen, und behalfen sich oft einfach mit einem „He, du“ oder „Du da“, um die Aufmerksamkeit eines anderen zu erwecken.