Britisch-Ostindien

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Die Besitzungen der British East India Company (EIC) in Indien ist weitläufig als Britisch-Ostindien bekannt (im Gegensatz zu Britisch-Westindien). Sie umfassten vier Presidencies („Präsidentschaften“; Verwaltungseinheiten, die von einem Präsidenten der EIC regiert werden): Bombay, Madras, Calcutta und Bencoolen.

Bombay Presidency

Die vom Präsidenten von Bombay regierte Verwaltungseinheit umfasst die Städte Bombay und Surat, sowie ihr Umland. Während die Landmasse dieser Presidency nicht sonderlich groß ist, ist sie für die EIC für großer Bedeutung. Surat ist eine alte, bedeutsame Handelsstadt, welche aber in letzter Zeit durch das Wachstum von Bombay an Bedeutung eingebüßt hat. Bombay hingegen ist die glanzvolle verwestlichte Vorzeigestadt der Briten in Indien. Die Stadt hat in etwa 80.000 Einwohner; die meisten davon sind Marathis, aber die Oberschichte besteht – neben den Briten – aus den Zoroastrianern und den Gujaratis, welche sich als gewitzte Geschäftsleute rasch an ihre neuen Herrscher angepasst haben. Bombay ist besonders bedeutsam für als Umschlagplatz für Baumwolle und als Arsenal für die Marine der EIC. Surat wurde 1615 britisch, und Bombay 1662.

Madras Presidency

Madras war die wichtigste Präsenz der EIC in Südindien. Die Präsidentschaft umfasste allerdings kaum mehr als die Stadt Madras an sich. Die Stadt hatte in der Mitte des 18. Jahrhunderts etwa 100.000 Einwohner. Anders als das europäisierte Bombay bestand Madras aus zwei streng segregierten Bezirken - die Weiße Stadt um das britische Fort, wo die Europäer lebten, und die Schwarze Stadt, eine Ansammlung von Slums, Dörfern und Gemeinden, in der die einheimischen Inder lebten. Madras kam 1640 in britischen Besitz.

Calcutta Presidency

Calcutta war mit seinen etwa 120.000 Einwohnern die größte europäisch kontrollierte Stadt in Indien, und besonders bedeutsam aufgrund seiner Position an der Mündung des Ganges. Die Präsidentschaft umfasste auch große Teile des Hinterlandes, wo die Briten mit einheimischen Herrschern um Einfluss konkurrierten. Calcutta wurde 1690 britisch, und entstand um eine Festung der Briten, um die drei ursprüngliche indische Städte - Kalikata, Gobindapur, und Sutanuti – zusammenwuchsen.

Bencoolen Presidency

Diese Verwaltungseinheit befand sich nicht in Indien selbst, sondern auf Sumatra, wo die EIC eine Präsenz etablierte. Bencoolen wurde 1685 von der EIC gegründet, und diente als Umschlagplatz für Gewürze und Elfenbein. In Bencoolen lebten Mitte des 18. Jahrhunderts etwa 10.000 Einwohner, mit einer durchaus gemischten Bevölkerung – man konnte dort Briten, Inder, Javanesen, Malaien und Chinesen anfinden.