Getränke

Aus HMS Blackwater Wiki
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Dieser Artikel behandelt Getränke, die in Britisch-Westindien beliebt waren. Zuerst werden die alkoholischen, dann die nicht-alkoholischen Getränke aufgeführt.

Rum

Rum ist das karibische Getränk schlechthin. Beliebt gleichermaßen in der Royal Navy wie auch an Land ist es haltbar, stark und besitzt einen Geschmack, welcher ihn sehr beliebt macht. Hergestellt wird Rum aus Zuckerrohr, welches auf den karibischen Inseln in großem Ausmaß angebaut wird, und sehr viel Rum wird auch in der Karibik selber hergestellt. Dies führte dazu, das Rum überall auf den westindischen Inseln leicht erhältlich war, wenn auch nicht unbedingt das angesehenste Getränk in der hohen Gesellschaft.

Im 18. Jahrhundert begann man auch, Rum mit anderen, nicht-alkoholischen Getränken zu vermischen – dies würden die Vorläufer des modernen Cocktails sein. Ein Beispiel war Flip, ein Getränk, welches aus Rum, Bier, Schlagrahm und Eiweiß bestand.

Die berühmteste Rummischung war jedoch der Grog, welcher dabei war, in der Marine den Rum zu ersetzen. Grog bestand aus 4 Teilen Wasser und einem Teil rum. Manchmal bestand Grog auch aus 3 Teilen Wasser, einem Teil Rum und einem Teil Zitronensaft, besonders wenn der Kapitän den Grog besser schmeckend machen wollte. Dies führte zum unbeabsichtigten Nebeneffekt, dass Matrosen auf Schiffen, die solchen Grog ausschenkten, im Schnitt viel gesünder waren als auf anderen Schiffen – denn was man im Siebenjährigen Krieg noch nicht wusste, war, dass Zitronensaft gut gegen Skorbut ist.

Gin

Gin war ein quintessentiell englisches Getränk, und wird aus Wacholder hergestellt. Billiger Gin wird aus Weizen von niedriger Qualität hergestellt. Die enorme Beliebtheit von Gin in England führte zu einem wahren Ginwahn. Obwohl ein Gesetz von 1751 den Verkauf von Gin in nicht-lizenzierten Geschäften verbot, blieb Gin jedoch beliebt, aufgrund seines einzigartigen Geschmacks und seines Alkoholgehalts.

Wein

Wein war im 18. Jahrhundert ein Getränk von großem Prestige. Man hielt es für gesundheitsfördernd und schick, und trank es in den höchsten Zirkeln. Wein war das einzige Getränk, welches für eine Dame als schicklich galt. In Westindien selber wurde kein Wein angebaut; es musste importiert werden. In Großbritannien wurde sehr wenig Wein angebaut, daher wurde Wein aus Nordamerika oder Portugal importiert. Nur die wenigsten konnten sich Wein aus Frankreich oder Spanien leisten, welches zu hohen Kosten durch Frankreich, die Niederlande und Großbritannien in die Karibik exportiert werden musste. Aus diesem Grund war Wein aus diesen Ländern das begehrteste und angesehenste Getränk in der Karibik.

Da Wein aus Portugal (einem verlässlichen Verbündeten Großbritanniens) ohne wirkliche Einschränkungen verfügbar war, war Portwein – fortifizierter Wein aus Portugal – sehr beliebt im British Empire. Portwein ist teuer, aber süß und langlebig, und daher sehr beliebt bei britischen Damen.

Bier

Bier war in der Karibik nur schlecht zu erhalten – es war nicht gut haltbar, und wurde in Westindien kaum bis gar nicht hergestellt. Allenfalls ist es auf frisch eingetroffenen Schiffen denkbar, sowie auf Plantagen, deren Eigentümer selber Bier herstellen lassen.

Wasser

Das grundlegende Getränk im 18. Jahrhundert war Wasser. Allerdings war gutes Wasser nicht leicht erhältlich – es musste aus Quellen, oder zumindest aus fließendem Wasser oder gesammelten Regenwasser gewonnen werden. Da Antigua fließendes Wasser und Quellen besaß, besonders in den Bergen im Südwesten, war es kein Problem, hier trinkbares Wasser zu bekommen – ganz anders als auf anderen Inseln in der Karibik.

Saft

Saft wurde aus verschiedentlichen tropischen Früchten gewonnen. Besonders verbreitet und beliebt war Kokosmilchsaft, welches dank der Verbreitung von Kokospalmen fast überall zu bekommen war. Aber auch aus anderen Früchten wie Guaven, Papayas und Ananas.

Tee

Im 18. Jahrhundert wurde Tee das Nationalgetränk der Briten. Ursprünglich wurden sie durch Handel aus China mit dem Getränk bekannt, aber im 18. Jahrhundert begannen die Briten, selber ihren Tee anzubauen, und popularisierten Tee aus Indien, wo bislang Tee nur als medizinisches Getränk angebaut wurde. Tee stellte einen wichtigen Teil eines zivilisierten Nachmittags in der Gentry von Großbritannien dar. Allerdings wurde es auch Matrosen in der Navy ausgeschenkt, von wo aus es sich ebenfalls in die weniger reichen Schichten Großbritanniens verbreitete.

Kaffee

Röstkaffee wurde im 15. Jahrhundert in Jemen erfunden, und breitete sich von dort aus dank des osmanischen Reichs nach Europa aus. Im späten 17. Jahrhundert sprangen in Städten wie Wien, Budapest, Paris und London Kaffeehäuser aus dem Boden, und in der Mitte des 18. Jahrhunderts hatte Kaffee einen wichtigen Platz in der britischen hohen Gesellschaft gefunden – allerdings wurde es nie so populär, weit verbreitet und von so vielen Briten getrunken wie Tee.